DIE ERNÄHRUNG

Für knapp die Hälfte der indischen Bevölkerung steht nur eines regelmässig auf dem Menu-Plan: Hunger. Davon am stärksten betroffen sind Angehörige der unteren Kasten, ganz besonders die Dalit. Das Missionswerk Grace Home will dieser Not begegnen. Den Kindern im Grace Home geht es im Vergleich zu anderen sehr gut. Hier ein kleiner Einblick in die Ernährungsweise:

Im Grace Home kochen wir mit Gas. Trinkwasser bekommen wir von unserer eigenen Quelle oder gehen es zum Ziehbrunnen im Dorf holen. Gegessen wird mit der rechten Hand, meistens sitzend am Boden.

Grosszügige Gastfreundschaft wird in Indien gross geschrieben, es wird einem in jedem Haus Essen angeboten und man kann diese Angebote fast nicht ausschlagen, ohne dabei unhöflich zu wirken.  
Die tamilische Küche ist mehrheitlich vegetarisch, oft mit Hülsenfrüchten, und wenn es die Finanzen erlauben, ist das Essen recht abwechslungsreich. Indische Mahlzeiten werden oft auf einem Bananenblatt serviert. Kochen ist meist ausschliesslich Handarbeit, d.h. ohne elektrische Haushaltgeräte, da des öfteren der Strom ausfällt. Gemüse und Früchte werden frisch auf dem öffentlichen Markt gekauft und können dann im Kühlschrank gelagert werden. Reis, Weizen, Linsen werden lokal eingekauft und auch das Mehl wird in der lokalen Mühle gemahlen.

Abwechslungsreiche Mahlzeiten sind im Grace Home sehr wichtig. So sind Früchte, genügend Gemüse, Milch, Eier, Süsses und vieles mehr auf unserem Speisezettel erhalten. 

  • Frühstück: IDLY, gedünstete Klösse aus Reismehl und gemahlenen Hülsenfrüchten, mit Chutney und Gemüsebeilagen, auf einem Bananenblatt serviert. Wird oft gegessen mit Sambar. 
  • Sambar/Rasam (Gemüsebrühen/Suppen) wird immer mit Reis gegessen, oft am Mittag und/oder am Morgen
  • viel Reis
  • viel Gemüse, reich an Proteinen
  • Cappadi, Fladenbrot aus Weizen: Es wird ein Brotteig hergestellt und dann werden daraus kleine Kugeln geformt, welche dann mit einem Wallholz ganz rund und dünn ausgewallt werden. Anschliessend brät man sie auf beiden Seiten mit ein wenig Öl in einer Pfanne.
  • Fleisch gibt es selten, nur Huhn mit Curry oder Ziegenfleisch, für unsere Verhältnisse sehr scharf. Rind und Schwein kommt in Indien für gewöhnlich nicht auf den Tisch. 
  • Dosai, pfannkuchenähnliche Fladen aus Reismehl
  • Uppumaa, erinnert ein wenig an unsere Stampfkartoffeln, wird aus grobem Reismehl und Gries hergestellt. In diesem breiähnlichen Gericht ist gekochtes Gemüse enthalten.
  • Puuri, Fladen aus Weizenmehl, sie sind in der Mitte hohl und wirken wie aufgeblasene Ballons. Sie werden wie Cappadi hergestellt und werden dann aber im heissen Öl frittiert.
  • Birijaani, gemischter Reis, für dessen Zubereitung ein Reis mit sehr guter Qualität benötigt wird. Es werden viel Gemüsearten mitgekocht und Huhn. Es ist ein nobleres Essen, im Grace Home gab es das z. B. an Weihnachten und oder Silvester. 
  • Mikcaar/Noku, buntes salziges Gemisch aus Teigkringeln, Erbsen und Erdnüssen